Schulgeschichte der Geschwister-Scholl-Realschule

Geschwister Scholl

Die Namensgeber unserer Schule

Die Geschwister Hans und Sophie Scholl wurden bekannt als Mitglieder der „Weißen Rose“, einer in ihrem Kern studentischen Münchener Gruppe, die während des Zweiten Weltkrieges im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv war, insbesondere bei der Verbreitung von Flugblättern gegen den Krieg und die Diktatur unter Adolf Hitler.

Beide wurden am 18. Februar 1943 beim Auslegen von Flugblättern an der Münchener Universität von deren Hausmeister überrascht und bei der Gestapo denunziert. Bereits am 22. Februar 1943 wurden sie vom Volksgerichtshof in einem Schauprozess zum Tode verurteilt und noch am selben Tage im Gefängnis München-Stadelheim mit der Guillotine enthauptet.

Das Grab der Geschwister Scholl befindet sich auf dem dortigen Friedhof am Perlacher Forst.

Hans und Sophie Scholl gelten seit der Nachkriegszeit bis heute als bedeutende Symbolgestalten eines an humanistischen Werten orientierten Widerstandes gegen das totalitäre NS-Regime innerhalb Deutschlands.

Wir sind stolz darauf, dass unsere Schule den Namen Geschwister Scholl trägt und möchten im Sinne der Geschwister Scholl allen rassistischen und rechtsextremen Tendenzen in der heutigen Zeit entgegentreten.

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Die ersten Jahre des Bestehens unserer Schule

Unsere Schulform nannte man zu Beginn ihres Bestehens Mittelschule, als Abgrenzung zur Oberschule, dem heutigen Gymnasium. Die erste Mädchenmittelschule der Stadt Mönchengladbach, die die Schwestern der Marienschule neben einer Mädchenoberschule seit 1924 führten, wurde 1939 unter den Nationalsozialisten zu einer städtischen Schule. Die Unterbringung erfolgte in der damaligen katholischen Volksschule an der Regentenstraße.

Kriegszeit 1939 – 1945

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Schule wegen der Bombenangriffe auf die Stadt mehrmals für einige Monate in Gebiete verlegt, die bisher vom Krieg verschont geblieben waren. Zurück in Mönchengladbach, mussten die Schulräume häufiger gewechselt werden, da Bomben die vorigen Gebäude zerstört hatten. Bei Fliegeralarm fand der Unterricht in Kellerräumen und Bunkern statt.

Nachkriegszeit

Nachdem nach Kriegsende die Besatzungsmacht zum 1.10.1945 die Wiedereröffnung der Schulen erlaubt hatte, wurde für die Mädchenmittelschule der 17.12.1945 als Wiederbeginn des Unterrichts festgelegt. Frau Elfes, damals noch Frau Lichtschlag, erhielt den Auftrag, die Interessen der Schule zu vertreten. Als Rektorin wurde sie 1947 offiziell eingeführt.

In den wenigen vom Krieg verschont gebliebenen unbeheizten Räumlichkeiten erfolgte der Unterricht in Vor- und Nachmittagsschichten. Da nur wenige Lehrpersonen eine Unterrichtserlaubnis besaßen, konnten zunächst nicht alle Fächer erteilt werden.

Das Schuljahr 1946 begann mit 186 Schülerinnen in sechs Klassen, aber nur drei Lehrpersonen und weitere drei mit einigen nebenamtlichen Stunden mussten den Unterricht – mehr oder weniger ohne Schreib- und Lehrmaterial – bewältigen. Trotz des Mangels auf allen Ebenen sorgte die Schulleitung doch auch immer für frohe Ereignisse wie Fackelzug, Nikolausfeier, Karneval, Maifest.

Im Schuljahr 1947/1948 erhielt die Schule die staatliche Anerkennung, wodurch die 6. Klassen (heute 10. Klassen) am Ende ihrer Schulzeit keine Pflichtprüfungen mehr ablegen mussten.

Nach einigen Umzügen wurde die Schule im Schuljahr 1948/1949 in dem einigermaßen wieder hergestellten Stiftisch Humanistischen Gymnasium am Fliescherberg untergebracht, wo der Unterricht bis 1955 mit dem Gymnasium im Wechsel morgens oder nachmittags stattfand.

Inzwischen hatte die Schule auch genügend Lehrer, um alle Fächer erteilen zu können, und nach der Währungsreform im Juni 1948 gab es auch wieder Hefte und Schulbücher. Doch das Geld war knapp, und da nicht alle Eltern das Schulgeld und die Lehrmittel bezahlen konnten, musste manch gut begabte Schülerin die Schule vorzeitig verlassen.

Im November 1949 änderte sich die Aufsicht für Mittelschulen; sie waren nicht länger dem örtlichen Schulrat unterstellt, sondern direkt der Regierung. Und im März 1951 erhielt die „Mittelschule“ den neuen Namen „Realschule„.

Da das gastgebende Gymnasium wegen steigender Schülerzahlen für sich immer mehr Raum beanspruchte, war in dem Gebäude bald kein Platz mehr für zwei Schulen. Zu diesem Zeitpunkt ließ die Finanzlage der Stadt es glücklicherweise zu, dass an der Volksgartenstraße ein Neubau entstehen konnte, der zwei getrennte Realschulen (für Jungen und Mädchen) Platz bieten sollte. Die Einweihung der neuen Mädchenrealschule fand am 21.4.1955 statt. Es war die erste Realschule des Regierungsbezirks, die von einer Stadt erbaut worden war. An diesem Standort blieb die Schule bis 1989, als sie einer Gesamtschule weichen musste.